21.01.2023 Ein Tag des Gedenkens in Kleinostheim

Historischer Ortsrundgang

Am 21. Januar 1945 fielen die Bomben auf unseren Ort, 61 Menschen kamen ums Leben, viele Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Ein einschneidendes Ereignis, eine Katastrophe für unsere Gemeinde.

In diesem Jahr hat der Heimat- und Geschichtsverein am letzten Sonntag über die Gemeindeverwaltung zu einer ganz besonderen Veranstaltung eingeladen; zu einem historischen Rundgang durch unseren Ort zur Erinnerung an die Ereignisse von damals und an die Opfer des Krieges.

Unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurden die Stationen des Schreckens und des Todes abgegangen.

Joachim Schwarz führte von Station zu Station und sprach über die ehemals zerstörten Häuser. Und die verstorbenen Bewohner wurden alle namentlich genannt und soweit vorhanden mit Bildern an sie erinnert. - Eine würdige und berührende Veranstaltung, für die dem Heimat- und Geschichtsverein aller Dank und Anerkennung gebührt.

Und so manchem wird dabei der Gedanke durch den Kopf gegangen sein, dass zur gleichen Zeit nur wenige tausend Kilometer weiter östlich heute wieder Menschen das gleiche Schicksal erleiden wie unsere Mitbürger damals. - Und noch ein Gedanke hat sich den Teilnehmern vermittelt: Welche Kraft wirkt in der Not, wenn hilfsbereite, entschlossene und mitfühlende Menschen zupacken, die sich aufopfernd und selbstlos für ihre Mitmenschen einsetzten.

In den zitierten Berichten von Zeitzeugen war mehrfach von einer Barbara Gardon, geb. Bergmann die Rede, die sich bei der Bergung der Toten und deren Aufbahrung besonders hervorgetan hat. Eine öffentliche Würdigung hat sie dafür nie erfahren.

Wir meinen, künftig sollte eine Straße in unserer Gemeinde ihren Namen tragen, stellvertretend für all diejenigen, die seinerzeit bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit sich für ihre in Not geratenen Mitmenschen eingesetzt haben, die Feuerwehrleute, die Sanitäter und ärztlichen Kräfte und die ungezählten helfenden Nachbarn, Freunde oder Verwandten, die sich damals eingesetzt haben. Das selbstlose Handeln im Dienste des Nächsten sollte mit einem Gesicht und einem Namen erfahrbar werden.