Mit Wortbeiträgen, Kerzen und Gebeten gedachten mehr als 100 Kleinostheimer*innen am Samstag auf dem Kirchplatz der Opfer des Angriffskriegs Russland auf die Ukraine vor zwei Jahren und riefen zu Solidarität, Frieden und Demokratie in ganz Europa auf. Zur Mahnwache hatten Parteien, Vereine und Kirchen eingeladen.
Initiator Friedolf Bickel erinnerte in seiner Begrüßungsrede an das unbeschreibliche Leid der Ukrainer*innen und appellierte: „Die Verteidigung der Ukraine, stellvertretend für unsere demokratischen Werte, muss und darf nicht nachlassen.“
Ksenia Vysotska, Nikita Kendyushenko und Svetlana Strybul schilderten in bewegenden Worten ihre Flucht aus Sumy, ihr Leid, ihren Schmerz, ihre Angst, aber auch ihre Hoffnung auf ein Ende des Krieges.
„Am Anfang glaubten wir“, so Ksenia, „dass er schnell enden würde, denn Kriege passen nicht in das 21. Jahrhundert. Man möchte einfach leben, studieren, Kinder großziehen, um die Welt reisen“. Svetlana fasste ihre Hoffnung so zusammen: „Die Russen müssen für ihre Freiheit aufstehen, um die Sowjetunion und ihren Tyrannen zu beenden. Ich glaube, dass die Russen zu denken anfangen werden.“
Der erst 18-Jährige Nikita dankte in fließendem Deutsch im Namen aller Ukrainer*innen der deutschen Regierung und den Bürgerinnen und Bürgern Kleinostheims für ihre Hilfe und Solidarität.
Tanja Rock, 3. Bürgermeisterin der Gemeinde Kleinostheim, erinnerte an alle Kriege und Krisenherde auf der Welt und rief dazu auf, gemeinsam für Frieden und Demokratie einzustehen. „Jeder Einzelne kann etwas tun“.
Nach dem gemeinsamen Friedensgebet mit Pfarrer Heribert Kaufmann blieben sicher Vielen die Worte von Friedolf Bickel im Ohr, der Marcel Reif zitiert hatte: „Sei ein Mensch, sei ein Mensch.“