Mit Interesse haben wir den jüngsten Beitrag zur Diskussion rund um das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (INSEK) für Kleinostheim gelesen. Die Skepsis gegenüber langfristiger, strategischer Planung ist nachvollziehbar – doch sie greift zu kurz. Gerade für unsere Gemeinde bietet ein INSEK große Chancen, die wir nicht leichtfertig verspielen sollten.
Die Behauptung, INSEK sei zu bürokratisch oder zu komplex für Kleinostheim, übersieht einen entscheidenden Punkt:
Unsere Herausforderungen – von der Erneuerung des Ortskerns über Verkehrsfragen bis hin zum Umgang mit dem Klimawandel – sind komplex. Ein durchdachtes Konzept hilft, diese Themen nicht isoliert, sondern abgestimmt und mit Weitblick anzugehen. Es bietet einen Fahrplan, der uns endlich wegführt vom Stückwerk einzelner Maßnahmen – hin zu einer echten, sichtbaren Entwicklung. Wie das aussehen kann, ist in Mainaschaff zu beobachten/begutachten.
INSEK ist kein starres Konstrukt. Es lebt von der Beteiligung aller: Bürgerinnen und Bürger, Gemeinderat, Verwaltung und lokale Akteure gestalten es gemeinsam.
Es ersetzt keine kommunale Vision – es hilft, sie umzusetzen.
Dabei geht es nicht um teure Berater, sondern um externe Moderation, die unseren Blick schärft, Strukturen schafft und Fördermöglichkeiten aufzeigt. Denn ohne ein INSEK bleibt uns der Zugang zu wichtigen Landes- und Bundesmitteln oftmals verschlossen.
Gerade kleine Gemeinden wie Kleinostheim profitieren von einem solchen Konzept. Andere Orte haben vorgemacht, wie durch INSEK gezielte Verbesserungen in Ortsbild, Infrastruktur und Lebensqualität möglich werden. Warum sollten wir diese Chancen nicht nutzen?
Die Rückkehr zu Bürgerwerkstätten ist ausdrücklich zu begrüßen – doch ohne eine übergeordnete Strategie bleiben auch diese oft folgenlos. INSEK kann beides vereinen: Beteiligung und Ergebnis.
Statt weiter auf Sicht zu fahren, sollten wir den Mut haben, Kleinostheim mit einem klaren Zukunftsbild zu gestalten. Nicht irgendwann – sondern jetzt.
Für ein lebenswertes, modernes und gut geplantes Kleinostheim.
SPD Ortsverein Kleinostheim und Fraktion
PS: Mit INSEK könnten die Verantwortlichen der Gemeinde „agieren“ und nicht nur “reagieren“ wie z. B. bei den Sanierungs- und Umbaumaßnahmen des ehemaligen Laurenzi Center zum Kids Campus.
Genau betrachtet ist dies kein auf langfristige Nutzung und nach Umweltstandards durchgeführter Umbau. Und es gibt noch mehr Beispiele wie ihr alle wisst (siehe auch Blättsche Nr. 15 Seite 10 Beitrag B‘90/Die Grünen).